Eine Million Studenten und Arbeiter demonstrierten in den Wochen vor dem Massaker auf dem Platz des himmlischen Friedens, dem Tiananmen, in Peking für mehr Freiheit, Demokratie und gegen Korruption. Die Volksbewegung wurde von der chinesischen Führung gewaltsam niedergeschlagen, bis zu tausend Menschen kamen ums Leben. Seither kämpft die Kommunistische Partei (KP) mit Zensur und Verboten dafür, dass die Ereignisse vom 4. Juni 1989 in Vergessenheit geraten. Und das scheint zu funktionieren: Viele Junge können sich kaum an das Massaker erinnern und lassen sich anstelle von Idealen viel eher für den ungezügelten Materialismus begeistern.
■ Trauern verboten (Süddeutsche Zeitung, 4.6. 2014)